Durchatmen, grinsen, Lippen spitzen, Kussmund machen – der Mundschutz bleibt in der Schublade und schon meldet die Lippenstiftbranche wieder Rekordumsätze. Der Kosmetikverband verzeichnet hierzulande ein zweistelliges Wachstum bei Lippenstiften. Anfang der Nullerjahre gab es den sogenannten „Lipstick Index“, der einen Zusammenhang zwischen ökonomischer Lage und den Verkaufszahlen von Lippenstift herstellte. Die Erkenntnis daraus: steht es schlecht um die Wirtschaft, kaufen die Menschen vermehrt Lippenstift.
Teure Anschaffungen wie Kleidung oder Autos können sie sich nicht mehr leisten, so kaufen sie vergleichsweise günstige Produkte wie Lippenstift, um wenigstens etwas Schönes zu haben.
Schon Audrey Hepburn sagte im Jahr 1961 im Film „Frühstück bei Tiffany“, als sie eine schlechte Nachricht bekam: „So etwas kann eine Frau unmöglich ohne Lippenstift lesen.“ Und ja, schlechte Nachrichten lesen wir gerade genug und genau deshalb ist es erbaulich, sich hübsch zu machen und sich dadurch etwas besser zu fühlen. Mit Wonne male ich mir die Lippen knallrot an und freue mich, dass im Juni viele Veranstaltungen stattfinden, an denen wir wieder zueinander finden. Freunde treffen, Spaß haben und für ein paar Augenblicke unbeschwert das Leben genießen.
Mit Pauken und Trompeten kehrt das Leben zurück. In der Region finden im Juni zahlreiche Feste, Märkte und Konzerte statt, für die es sich lohnt, sich hübsch zu machen und loszuziehen. Darüber berichten wir ausführlich im Innenteil unseres Schaufenster-Magazins. Eine unvergleichliche Veranstaltung ist die Dinnertafel in Bad Schussenried. Hier steht eine festlich gedeckte Tafel von einer Länge über einen halben Kilometer. An dieser werden die Gäste von zahlreichen Gastronomen mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt. Entlang der Tafel spielen neun Live-Bands und die Einzelhändler öffnen abends ihre Türen.
Auch an anderen Orten oder Tagen tanzt der Bär. Es gibt sportliche Events, wie den Strong Run in Aulendorf oder die Tour de Barock. Und beim Hela Treffen dürfen Traktorfans nostalgisch werden. Das Adelindisfest ist zurück und die Heuneburg rockt an der Sommersonnwende. Nach Homeoffice und Veranstaltungsvakuum kehrt das Bedürfnis zurück, auf die Gass zu gehen. Drum machen wir es doch wie Ingrid Steeger in Klimbim: „Dann mach ich mir ’nen Schlitz ins Kleid und find es wunderbar!“